“Twilight”. Der Vampir-Look des 21. Jahrhunderts. Vergessen sind die Draculas und Lestats der Kino-Vergangenheit. Es betritt die Bühne: Edward Cullen. Vampire sind keine Monster mehr, sie sind Highschool-Schönlinge mit gelegentlichen Issues. Und Glitzer.

Was soll ich sagen. Ich habe mir alle Twilight-Filme angeschaut, und die Lebenszeit gibt mir niemand wieder. Aber fürs Leben, die Liebe, Beziehungen und das Frauenbild brachte Twilight erstaunliche Lektionen. 10 haben nicht gereicht.

 

Ganz viele Dinge, die ich von Twilight gelernt habe

  • Für den authentischen Twilight-Look muss man in Washington nicht mal Vampir sein. Für bekloppt blassen Teint reicht es, dort zu wohnen. Und sei es nur für fünf Minuten.
  • Edward Cullen muss jemanden nur fünf Sekunden aus der Entfernung angestarrt haben, schon weiss er, dass die Welt untergehen wird, sobald er mit dieser Person im gleichen Kurs sitzt. Nach ein paar Tagen sieht das jedoch schon wieder alles anders aus. War was?
  • Wenn man nicht befreundet sein darf, darf man auch nicht höflich sein. Außerdem hätte man den Anderen dann auch gleich sterben lassen können.
  • Wenn man der Meinung ist, nicht mit jemandem befreundet sein zu dürfen, muss man ihm unbedingt auf Schritt und Tritt folgen. Und ihm ständig sagen, dass man nicht befreundet sein darf. Face the facts: Mädels stehen drauf, abwechselnd gestalkt und dumm angemacht zu werden. Yeah right.

10+ Dinge, die ich von "Twilight" gelernt habe

  • Nicht-Gedankenlesen-Können erbringt bei Twilight den letzten Beweis: Bella denkt einfach nicht.
  • Die klassischen Vampirklischees kennt niemand. Erst, wenn man online recherchiert, fällt es einem, mitsamt Bildern aus Vampirfilmklassikern, auf, dass man gewisse Dinge vielleicht schon mal irgendwio gehört hat.
  • Vampire kann man nur mit ihrer wahren Natur konfrontieren, wenn man in einem nebligen Wald steht.
  • In der Welt des Edward Cullen braucht man keine Sessellifte.
  • Egal, was für abgefahrenen Kram der Vampir Dir gerade erzählt – mach Dir immer die größten Sorgen um irgendeinen banalen Schrott.
  • Männer stehen besonders auf Mädchen mit Persönlichkeit und Charisma eines Pappaufstellers.
  • Eine gesunde Beziehung basiert darauf, der Partnerin regelmäßig anzudrohen, dass man sie zu etwas zwingen könnte, das sie nicht will.
  • Mädchen stehen darauf, wenn man sich monatelang in ihr Schlafzimmer schleicht und sie beim Schlafen beobachtet. Erzählt man ihnen das, turnt das total an.
  • Die beste Art, jemandem nicht wehzutun, dem man nicht wehtun will: Moralisch volle Kanne in die Eier treten.
  • Wenn man sich einmal entschieden hat, Vampir zu werden, dann hat das auch gefälligst unmittelbar zu geschehen. Egal, ob das vielleicht ein wenig auffällt, wenn man gerade mitten auf dem Highschool-Ball ist.
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  • Spricht man in einem ruhigen Klassenzimmer über eigentümlichen bis offensichtlich übernatürlichen Kram, hört das keiner der Anwesenden.
  • Teeniemädchen bleiben Teeniemädchen. Und manchmal wird aus dem ewig quengelnden und sich ständig wiederholenden “Darf ich mir dein Auto leihen?” halt mal “Ich will aber ein Vampir werden!”
  • Reizt ein wenig menschliches Blut die anwesenden Vampire, ist es die beste Lösung, den Menschen zum Schutz in ganz viel Glas zu werfen.
  • Wird man von der Liebe seines Lebens verlassen, verbringt man Monate damit, am Fenster zu sitzen und sein Knie anzustarren.
  • Man kann auch als Geist auftauchen, wenn man gar nicht tot ist. Also, nicht so richtig, nur halt untot. Ihr versteht schon.
  • Liebeskummer lässt das ganze Leben wertlos werden. Die einzige Lösung ist, sich gleich an den nächsten Kerl zu hängen. Denn was ist ein Leben ohne Mann darin? *KopfmeetsTable*
  • Indianische Werwölfe tragen nie Shirts.
  • Als Frau muss man sich um absolut nichts selbst kümmern. Selbst, wenn man sich völlig wahnsinnig von einer Klippe stürzt, wird garantiert jemand kommen und einen retten.
  • Wenn dein Partner etwas nicht will, ist es die Basis einer guten Beziehung, ihn/sie immer und immer wieder dazu zu drängen. Schon wieder.
  • Unbezwingbare Vampirfrauen können ganz einfach besiegt werden, indem sich in einem blutigen Gemetzel eine einzelne Frau in den Bauch sticht.
  • Nachdem dir klargemacht wird, dass du deine Familie als Vampir nie wiedersehen könntest, aber nach ein paar Jahrzehnten ja eh alle tot wären, die du kanntest, musst du trotzdem noch mal fragen, warum Edward dich eigentlich nicht erschaffen will.
  • Menschen sind bekanntlich um ein Vielfaches stärker als Vampire. Darum sind junge Vampire, die noch ihr menschliches Blut in sich haben, die stärksten Vampire von allen. Wer braucht Jahrhunderte der Macht und Erfahrung, wenn er almighty Menschenblut haben kann?
  • Die Entscheidung, sich zu einem Vampir machen zu lassen – kein Problem. Aber vor dem lebensverändernden Schritt der Hochzeit kriegt man Panik.
  • Bedient man nur genug Teeniefantasien, lässt sich eine 30-Minuten-Handlung problemlos auf Spielfilmlänge ausdehnen.
  • Sucht man Babynamen aus, hast man nur zwei Möglichkeiten: Man tritt dem Kerl, der immer noch in dich verknallt ist und der NICHT der Kindsvater ist, damit in die Eier, oder man morpht die Namen der Großmütter zu einem unaussprechlichen Ungetüm.
  • Kaiserschnitt per Fangzahn ist die logischste Weise der Welt. Das vorhandene OP-Werkzeug kann nämlich nicht verwendet werden, weil… aus Gründen halt.
  • Wenn Kirsten Stewart tot spielt, sieht sie kaum anders aus als sonst.
  • Erschaffungen per Rieseninjektion sind der neue heiße Sch**ß. Und sooooo sexy.
  • Versucht man jemanden zum Vampir zu machen, also zu einem untoten Wesen, macht eine Wiederbelebung per Herzdruckmassage total Sinn.
  • Man kann es nie oft genug lernen: Als Frau in einer Beziehung braucht man sich um sooo viele Dinge nicht mehr kümmern. Der Mann wird sämtliches Denken und Handeln übernehmen, er wird sogar für sie ihre Gefühle verbalisieren. Und prügelt sie sich dann doch mal selbst mit dem Werwolf, schaut er zu, wie ein stolzer Vater, dessen 3-jährige Tochter gerade Schlammkuchen backt.
  • Dass ein erwachsener Mann einen Säugling zu seiner Gefährtin bestimmt – aus welchen ehrenhaften Gründen auch immer – ist gar nicht gruselig.
  • Will man jemandem nicht sagen, dass es Vampire gibt, ist es sehr hilfreich, ihm zu sagen, dass es Werwölfe gibt.
  • Hat man das größte Happy End aller Zeiten (oder so) auf einer Blumenwiese im Sonnenschein, muss man auch nicht glitzern. Passt schon.
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3 Comments

  1. Alex says:

    Vielen Dank für Deinen Artikel.
    Und Respekt, dass Du alle Filme durchgehalten hast. 🙂
    Ich gehöre auch der Dracula- bzw. Interview mit einem
    Vampir-Generation an und fand es sehr interessant, dass
    Vampire im Licht glitzern und keinesfalls zu Staub zerfallen. Oder dass Vampire, die Abschlüsse sammeln wie andere Menschen Briefmarken, ausgerechnet sehr einfach gestrickte Teenagermädels “lieben”.
    Aber naja gut, wir lernen ja nie aus.

    Tolle Seite die Du hier hast!

    Liebe Grüße
    Alex

    1. StefanieNorden says:

      Hallo Alex,

      vielen Dank für das Lob!
      Ich weiss inzwischen auch nicht mehr, wie ich die Filme durchgehalten habe – ich muss das Trauma verdrängt haben 😀

      Viele Grüße und weiterhin viel Spaß bei richtigen Vampirfilmen, und meiner Seite natürlich 🙂

      Stefanie

  2. Julie says:

    Vielen Dank für diese tolle Zusammensetzung!
    Twilight kann man nicht besser beschreiben!
    Ich bin ein totaler Vampir Fan und war geschockt als ich Twilight gesehen habe. Das hat ja mal überhaupt nichts mit Vampiren zu tun. Vampire existieren seit Tausenden von Jahren und nie wirklich niemals und ich hoffe dass das der einzigste Fehler war, das Vampire glitzern. Ich habe nicht den Mut wie du Twilight komplett anzuschauen denn danach kann man mich wahrscheinlich einliefern. Ich bin froh dass es noch jemanden gibt der die Fehler von Twilight sieht. Twilight ist nämlich ein einziger Fehler und eine Beleidigung gegenüber echten Vampiren.
    Danke das du das gemacht hast.
    Mit glücklichen Grüßen, Julie

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