Oh, das ist einfach. Geht um den bisher schönsten Tag meines Lebens: 20.11.2010.
Meine Eltern hatten Tristan und mich nach London eingeladen, um meinen Studienabschluss zu feiern. Ich liebe London und war seit ganzen zehn Jahren nicht mehr da gewesen.
Nachdem wir den kompletten 19.11. im Tower verbracht hatten, fuhren Tristan und ich am 20. nach Hampton Court Palace, dem berühmten Palast Heinrichs VIII. an der Themse südlich von London. Ich war hellauf begeistert, an jenem Ort zu sein, den soviele der historischen Figuren, die mich faszinieren, betreten hatten. Und die Schauspieler in historischen Kostümen, die Einblicke in das Hofleben der Tudorzeit gewährten, trugen ihren Teil dazu bei. Zwei Hofdamen schnappten sich schließlich Tristan und baten ihn, den Thron des Königs Heinrich VIII. von der Great Hall in die benachbarte Great Watching Chamber zu tragen, wo der König später Audienz halten würde. Als Dank sollte er dem König vorgestellt werden. Wir fanden uns alle in dem Raum ein, und während wir auf den König warteten, ging Tristan zu einer der Hofdamen und sprach mit ihr. Ich konnte nicht hören, was gesagt wurde, aber ich sah und hörte, wie die Hofdame auf das, was Tristan ihr sagte, mit einem “Oh my god”-Ausruf reagierte. Sie holte ihre Kollegin dazu und lief danach aufgeregt aus dem Zimmer. Da dämmerte es mir, was er vorhatte. Als er dann zurückkam und mir sagte, ich würde auch dem König vorgestellt, war alles klar.
Ich konnte mich noch einen Moment gedanklich vorbereiten, während die Audienz los ging. Schließlich wurde Tristan nach vorn gerufen und ich dazu geholt. Der König war eingeweiht und sagte nach unserer Vorstellung zu Tristan, dass er, wenn er seinen König etwas fragen wolle, dazu auf die Knie gehen müsse. Tristan tat dies, sagte, dass er mich liebe und fragte, ob ich ihn heiraten wolle. Die etwa 50 Touristen um uns herum waren wahrlich überrascht. Ich sagte natürlich ja, und wir bekamen Gratulationen vom König und Applaus von allen Zuschauern. Schließlich war die Audienz vorbei, und der König wünschte uns im Gehen mehr Glück in der Ehe, als er es gehabt hätte.